Das hausgemachte Problem mit Leroy Sané

Das hausgemachte Problem mit Leroy Sané

Von den eigenen Fans ausgepfiffen, teils sogar mit hämischen Applaus bedacht und zur Halbzeit ausgewechselt: Beim 3:2-Sieg des FC Bayern gegen den 1. FC Köln am 2. Spieltag der Saison 2021/22 erlebte Leroy Sané den Tiefpunkt seiner Zeit in München. An der Säbener Straße stärkt man dem Flügelflitzer zwar den Rücken. Sanés Leistungstief birgt für den deutschen Rekordmeister aber dennoch Gefahren.  

Er wolle in seiner zweiten Spielzeit im Dress des FC Bayern „wirklich wichtige Spiele in der Bundesliga oder Champions League entscheiden“, erklärte Leroy Sané gegenüber der „Sport Bild“ unmittelbar vor dem Start der Saison. Kein geringes Vorhaben, das man Sané angesichts seines wohl weiterhin unbestrittenen Talents allerdings zutrauen kann, er selbst sich wohl sogar zutrauen muss. 

Wenige Wochen nach dieser Aussage ist Sané vom Status des Unterschiedsspielers allerdings weiter entfernt denn je. Eine baldige Trendwende zeichnet sich zudem nicht ab.

Die Pfiffe der eigenen Anhänger dürften dem Edeltechniker zugesetzt haben – und wurden zurecht ebenso kritisiert wie Sanés unterdurchschnittliche Leistungen zu Saisonbeginn. Zudem dürfte der ohnehin nicht geringe Druck auf den zweitteuersten Einkauf der Vereinsgeschichte des FC Bayern weiter zunehmen. Für Sané, das lässt die Vergangenheit erahnen, nicht die besten Voraussetzungen um sein Können abzurufen.

Beim FC Schalke 04 verehrt, in Manchester geehrt – und bei Bayern?

Zu Beginn seiner Karriere beim FC Schalke 04 (2014 bis 2016) und in seinen vier Jahren bei Manchester City (2016 bis 2020) zeigte sich bereits, dass der 25-Jährige ein absoluter Ausnahmefußballer ist, wenn das Rundherum stimmt. Auf Schalke verehrte man das hochbegabte Eigengewächs, verzieh dem Youngster auch mal Fehler und wurde mit teils herausragenden Leistungen und letztlich einer enormen Ablöse (52 Millionen Euro) belohnt.

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In Manchester benötigte Sané etwas Anlaufzeit, glänzte dann jedoch mit über 20 Torbeteiligungen pro Saison. 2019 kürte ihn die Premier League sogar zum besten Nachwuchsspieler der Saison. Dass ihm zeitweise ein angespanntes Verhältnis zu Coach Pep Guardiola nachgesagt wurde, verbannte Sané höchstpersönlich ins Reich der Mythen.

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Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass sich der gebürtige Essener Kritik, ob berechtigt oder unberechtigt, durchaus zu Herzen nimmt. Nicht selten sieht man das auch auf dem Platz. Selbst als er 2019 aufgrund einer auffälligen Felljacke, die er bei der Anreise zum DFB-Team trug, zum (Läster)-Thema in den Medien wurde, konnte Sané die völlig übertriebenen Reaktionen nicht abschütteln. „Ich habe mir natürlich Gedanken darüber gemacht: Was habe ich an mir, dass die Leute so reagieren?“, erklärte Sané später in einem Interview mit dem „Spiegel“.

Dass nicht jeder Spieler solche Situationen einfach abschütteln kann, ist selbstredend absolut legitim, entspricht – und das könnte sich als Problem erweisen – aber nicht unbedingt dem, was man in München gemeinhin als „Bayern-like“ bezeichnet. Die bayerische Wagenburgmentalität fordert ein enormes Selbstbewusstsein auf und abseits des Rasens.

Als Sané im Dezember 2020 gegen Bayer Leverkusen ein- und nach einer schwachen Leistung wieder ausgewechselt wurde, forderte der einstige Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge gegenüber „Sport1“ öffentlich und vehement: Sané müsse „seinen Charakter an den FC Bayern anpassen“. Wie sinnvoll es ist, dass Bayern viel Geld in einen erfolgreichen Spieler investiert, dann aber fordert, dieser möge sich verbiegen, darf durchaus hinterfragt werden.

Schürt Sanés Gehalt Neid beim FC Bayern?

Unabhängig von jeglichen Mentalitätsdiskussionen hat sich der FC Bayern mit dem Transfer von Leroy Sané aber wohl ein Problem ins Haus geholt, das zum Zeitpunkt des Deals noch gar nicht absehbar war. 

Als man den Offensivstar aus Manchester holte, stattete man ihn angeblich mit einem fürstlichen Gehalt aus. Mit rund 15 Millionen Euro pro Jahr rangiert Sané laut der „Sport Bild“ nur hinter den absoluten Führungsspielern Manuel Neuer, Thomas Müller, Robert Lewandowski und seit Kurzem wohl Joshua Kimmich – allesamt übrigens der Inbegriff von „Bayern-like“.

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Da Sané dieses Gehalt zumindest noch nicht wirklich auf dem Platz zurückzahlt, sollen sich einige Leistungsträger derzeit bei ihren Vertragsverhandlungen nicht mit weniger zufrieden geben. Aufgrund der finanziellen Einschränkungen, die die Corona-Pandemie mit sich brachte, sitzt der Geldbeutel in München aktuell aber bei Weitem nicht mehr so locker.

Zumindest einem Leon Goretzka (Vertrag bis 2022), einem Kingsley Coman (Vertrag bis 2023) oder einem Serge Gnabry (Vertrag bis 2023) dürfte künftig dennoch nur schwer zu verklickern sein, dass Sané besser entlohnt wird.

Auf der anderen Seite ist dem Nationalspieler durchaus zuzutrauen, dass er mögliche Diskussionen selbst im Keim erstickt. Nämlich dann, wenn er sein ganzes Potenzial abruft. Dann dürfte kaum ein Weg an Sané vorbeiführen, hämischer Applaus wieder tosenden Beifall weichen.

Marc Affeldt

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